Die Führer
des Volkes
Original Artikel
aus dem Deutschen BTG 12/1976
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Wer führt uns? Analyse und Alternative
Wenn davon die Rede ist, daß die meisten Politiker unserer
Zeit unfähig und in manchen Fällen geradezu unredlich
sind, kann diese Behauptung nicht bestritten werden. Wir alle
haben schon einmal von ihren Fehlern, ihren Tricks und ihren festen
Plänen gehört. Es geht uns
aber nun an dieser Stelle nicht darum, ihre Vergehen am Weltfrieden
und am Wohlergehen der Menschheit zu beweisen, sondern vielmehr
darum, anhand einiger Stichpunkte aufzuzeigen, daß das Grundübel
ihrer erwiesenen Unfähigkeit im selbstischen Materialismus
zu suchen ist. Als Alternative bietet sich zur Respiritualisierung
der Gesellschaft die weltweite Verbreitung des Krishna- oder Gottesbewußtseins
an.
Fehlendes Verständnis für spirituelle
Brüderlichkeit
Der materialistische Führer kann niemals eine harmonische
Gesellschaft zustandebringen, da er die spirituelle Einheit der
Menschheit nicht erkennen kann. Er unterteilt sie vielmehr in
Bezeichnungen wie "Rasse", "Klasse" oder "Nationalität".
So kann er nicht verstehen, daß alle Lebewesen seine Brüder
und Geschöpfe Gottes, des Höchsten Vaters sind. Sri
Krishna sagt in der "Bhagavad-Gita" (4, 35): "Und
wenn du die Wahrheit erfahren hast, wirst du wissen, daß
alle Lebewesen Meine Teile sind - und daß sie in Mir ruhen
und Mein eigen sind."
Einseitige Lebensbetrachtung
Anstatt seinen Einfluß auf die sozialen Bedingungen vorteilhaft
für eine spirituelle und ökonomische Entwicklung geltend
zu machen, betrachtet der Materialist die ökonomische Entwicklung
als den Inbegriff aller Werte. Auf diese Weise fördert er
den Wunsch nach künstlichen Bedürfnissen. Ohne spirituelle
Kultur werden die Menschen jedoch von Gott weggelenkt. Und je
mehr sie von ihm weggeführt und materialistisch werden, um
so mehr fallen sie der Frustration, dem Zorn und der Verwirrung
anheim. Ein materialistischer Staatsmann führt die Menschen
letztlich immer mehr in eine höllische Existenz.
Streben nach Selbstbefriedigung
Der materialistische Politiker, der die spirituelle Seite des
Lebens mißachtet, ist in seinem Drang nach Macht und Position
niemals zufrieden. Weil sein Hauptaugenmerk auf den eigenen Fortschritt
gerichtet ist, zieht er regelmäßig in den Wahlkampf,
um ein Amt zu erlangen. Wenn er bei der Wahlschlacht erfolgreich
war, hat er jedoch Angst, sein Amt wieder verlieren zu können.
Er ist so sehr von Angst um Arbeit, Status, Macht und Reichtum
erfüllt, daß diese Angst keinen Raum für die Liebe
zur Allgemeinheit zuläßt - sie bestimmt ausschließlich
seine eigenen Aktivitäten.
Materialistische Führer sind wie gewinnsüchtige Kaufleute, die mit leeren Versprechungen gegen Wahlstimmen handeln, und die intelligenteren Menschen mißtrauen ihnen natürlich. Jedermann weiß, daß ein schlauer Händler sehr sorgfältig beobachtet werden muß, denn immer, wenn er ein "günstiges Angebot" macht, denkt er nur an seinen eigenen Nutzen.
Immer verwirrt und vernunftwidrig
Weil der materialistische Politiker nicht in Frieden mit sich
selbst lebt, ist es ihm nicht möglich, anderen zum Frieden
zu verhelfen, ob nun im einzelnen oder im ganzen. Da er unfähig
ist, alle seine politischen Neigungen und Wünsche zu realisieren,
ist er oftmals einer tiefgreifenden Frustration unterworfen, die
ihn in manchen Fällen zu unvernünftigen Handlungen verleitet.
Einer Person, die sich in einem solchen gestörten Zustand
des Geistes befindet, mangelt es an klarer Intelligenz, die die
Voraussetzung ist, um die verwickelten Probleme der heutigen Zeit
zu lösen. Er mag zwar über einen scharfen Verstand verfügen,
aber seine Entscheidungen sind niemals klar, da sein Herz von
egoistischen Wünschen erfüllt ist. Ein unehrlicher Politiker
mag durchaus intellektuell gebildet sein, aber eine mißgünstige
Person mit einem scharfen Verstand gleicht einer giftigen Schlange
mit einem wunderschönen Kopfornament. Sein Wahrnehmungsvermögen
ist getrübt.
Ihrem Machtdrang entsprechend versuchen viele Staatsmänner und Politiker unserer Tage ihren elenden Zustand durch Rauschmittel wie Alkohol, Drogen, Coffein und Nikotin zu dämpfen. Ein jüngster Artikel in der "Los Angeles Times" enthüllte, daß die höchste Alkoholrate in Washington und in der Umgebung von Georgetown zu verzeichnen ist, wo die meisten amerikanischen Senatoren und Kongreßmitglieder leben. Ein verantwortungsbewußter Politiker dagegen ist bestrebt, sein Bewußtsein zu erweitern und nicht durch Rauschmittel zu trüben.
Mißachtung der universalen Gesetze
Derzeitige Politiker sind viel zu eifrig damit beschäftigt,
die Aufmerksamkeit auf ihre Person anstatt auf die Gesetze Gottes
zu lenken. Sri Krishna erklärt dazu - schon vor 5000 Jahren
- in der "Bhagavad-Gita": "Was immer ein bedeutender
Mensch tut - gewöhnliche Menschen folgen seinem Beispiel.
Und welche Maßstäbe auch immer er durch sein beispielhaftes
Verhalten setzt, alle Welt folgt ihm nach." Ein guter Führer
müßte ein ideales Vorbild für die Menschen sein,
das sie akzeptieren und dem sie nachfolgen können. Wenn er
fähig wäre, den Maßstab für vollkommenes
Verhalten zu setzen, würden die Menschen ganz natürlich
zur Nachahmung angehalten sein. Deshalb müßte ein Führer
die universellen Gesetze respektieren und selbst göttliche
Eigenschaften besitzen wie es die heiligen Könige praktizierten.
Sicher gehen manche Politiker in die Kirche und tragen ihre Frömmigkeit zur Schau. Aber eine Person erkennt man nicht an ihren Worten sondern an ihren Handlungen. Ein spiritueller Führer zum Beispiel ist frei von Lust, Zorn und Gier. Er ist fest in seinen Entscheidungen, zugleich liebenswürdig, warmherzig und bereit, anderen Respekt zu erweisen. Darüber hinaus richtet er sich tatsächlich nach den Gesetzen Gottes.
Auch erklärt er sich nicht als "fromm" und führt dann abseits der TV-Kameras ein sündhaftes Leben, wie das heute gang und gäbe ist.
Die große Unwissenheit
Die Liste, warum eine materialistisch ausgerichtete Person niemals
geeignet ist, Führer der Gesellschaft zu sein, ist endlos.
Alle Punkte aber münden in die gleiche Schlußfolgerung.
Wer weder über spirituelles Wissen verfügt noch das
wahre Ziel des Lebens kennt, kann der Menschheit weder Glück
noch Frieden bringen. Unglücklicherweise wird heutzutage
an keinem Lehrinstitut eine Information über unsere spirituelle
Natur und unsere Beziehung zu Gott gegeben. In einem kürzlichen
Gespräch mit Dr. Thomas J. Hopkins (Franklin Marshall College)
erklärte Seine Göttliche Gnade A. C. Bhaktivedanta Swami
Prabhu-pada zu diesem Thema:
"Die Menschen streben nach materiellem Gewinn, weil sie über keine spirituelle Information verfügen. Wenn ich jedoch nur auf mein Hemd achtgebe, mich aber nicht um die Person kümmere, die das Hemd trägt, was ist dann meine Position? In gleicher Weise ist die ganze materielle Welt eifrig damit beschäftigt, den Körper zu pflegen, und nicht die Seele in diesem Körper. Deshalb sind alle sogenannten Bildungsstätten blind. Wir leben in einer Gesellschaft, wo die Blinden Blinde führen. Zuerst geht es darum zu verstehen, daß du spirituelle Seele bist. Dann erkenne, was deine Beziehung zu Gott ist und stimme deine Tätigkeiten darauf ab."
Das Ziel des menschlichen Lebens
Solange wir unwissend bleiben über unsere Beziehung zu Gott
und wir materielle Wohlhabenheit und physische Bequemlichkeit
vorziehen, werden wir ziellos, verwirrt und ängstlich vor
der Zukunft sein. Weltfrieden und Glück hängen nicht
von raffinierten "Verteidigungswaffen" oder zunehmender
Produktivität ab, jedoch von der Bekanntmachung und Verbreitung
spirituellen Wissens. Dieses Wissen kann ganz einfach durch die
praktische Ausübung von "Bhakti-Yoga" erworben
werden, besonders durch das Hören und Chanten der Heiligen
Namen Gottes. Das Ergebnis ist, daß das Herz gereinigt wird
und man die spirituelle Identität als ewiger Diener Gottes
erkennt. Wer die überlieferten heiligen Schriften über
"Bhakti-Yoga" ernsthaft studiert und die heiligen Namen
Gottes chantet, wird allmählich wieder zum spirituellen Leben
erweckt und auch davon überzeugt, daß eine spirituelle
Führungsschicht notwendig ist, befähigt, die Menschen
richtig zu leiten, nämlich auf dem Wege nach Hause zu Gott
"back to Godhead".
HARE
KRISHNA, HARE KRISHNA, KRISHNA KRISHNA, HARE HARE,
HARE RAMA, HARE RAMA, RAMA RAMA, HARE HARE.