Die Kunde, wie Balarama Pralambasura tötete und wie
Krsna den Waldbrand verschlang, verbreitete sich überall
in Vrndavana. Die Kuhhirten schilderten ihren Frauen und
den übrigen Dorfbewohnern diese
wunderbaren Taten,
und alle wurden in Erstaunen versetzt, als sie vernahmen,
was im Wald von
Vrndavana geschehen war. Sie
schlossen daraus, daß Krsna und
Balarama Halbgötter
seien, die gütigerweise in Vrndavana
als ihre Kinder
erschienen waren.
Bald darauf kündigte sich die Regenzeit an. Nach der
sengenden Hitze des Sommers ist die Regenzeit in Indien
sehr willkommen. Die Menschen freuen
sich über die
Wolken, die sich am Himmel zusammenziehen und Sonne
und Mond verdecken, und sie können den Regen gar nicht
mehr erwarten. Nach dem Sommer wird
der Beginn der
Regenzeit als eine lebensspendende Quelle
für jeden
empfunden. Selbst Donner
und gelegentliche Blitze
werden freudig begrüßt.
Die Symptome der
Regenzeit sind
mit den
Symptomen der Lebewesen vergleichbar, die von den drei
Erscheinungsweisen der materiellen Natur
bedeckt sind.
Der unbegrenzte Himmel ist wie das
Höchste Brahman,
und die winzigen Lebewesen sind wie
der bedeckte
Himmel oder wie das
Brahman, das von den
drei
Erscheinungsweisen der materiellen Natur
bedeckt ist.
Ursprünglich ist jedes Lebewesen ein
winziges Teilchen
des Brahmans. Das Höchste Brahman,
der unbegrenzte
Himmel, kann niemals ganz von einer
Wolke bedeckt
werden, sondern
nur teilweise.
Wie es in der
Bhagavad-gita heißt, sind die Lebewesen
zwar Teilchen
der Höchsten Persönlichkeit Gottes, aber
verglichen mit
Gott besitzen sie nur eine
unbedeutende Größe. Diese
Teilchen werden von
den Erscheinungsweisen der
materiellen Natur bedeckt,
und aus diesem Grunde
befinden sich die Lebewesen in der materiellen Welt. Das
brahmajyoti, die spirituelle Ausstrahlung,
gleicht dem
Sonnenlicht. Ähnlich wie sich das
Licht der Sonne aus
molekularen Lichtpartikeln zusammensetzt,
besteht das
brahmajyoti aus
winzigen Teilchen
der Höchsten
Persönlichkeit Gottes. Von
der unbegrenzten Anzahl
dieser winzigen Teile des Höchsten Herrn sind einige vom
Einfluß der materiellen Natur bedeckt,
während andere
frei davon sind.
Wolken sind aufgespeichertes Wasser, das
durch die
Einwirkung des Sonnenscheins von der
Erde aufsteigt.
Acht Monate lang läßt die Sonne ununterbrochen Wasser,
das sich in verschiedensten Formen auf der Erdoberfläche
befindet, verdunsten, und dieses Wasser
sammelt sich in
Form von Wolken, um dann, wenn
es benötigt wird, als
Regen verteilt zu werden. In ähnlicher
Weise zieht eine
Regierung von den Bürgern verschiedene
Arten von
Steuern ein, die die Bürger entsprechend dem Gewinn aus
ihren materiellen Tätigkeiten in
Landwirtschaft, Handel
und Industrie zuzahlen haben. So kann die Regierung beispielsweise Abgaben in Form von
Einkommenssteuern
und Gewerbesteuern fordern. Hierbei trifft
der Vergleich
mit der Sonne zu, die das
Wasser aus der Erde zieht.
Wenn auf der Erdoberfläche wieder Wasser benötigt wird,
wandelt der gleiche Sonnenschein das Wasser in Wolken
um und verteilt es überall auf
der Erde. Ebenso müssen
auch die Steuern, die von der
Regierung eingezogen
werden, in
Form von
Ausbildungsmöglichkeiten,
öffentlichen Institutionen, Krankenhäusern usw.
wieder
dem Volk zugute kommen. Dies ist
ein wesentliches
Prinzip für eine gute Regierung.
Die Regierung sollte
nicht einfach Steuern einziehen, um sie danach sinnlos zu
verschwenden; vielmehr müssen die Steuern für das Wohl
der Allgemeinheit verwendet werden.
Während der Regenzeit stürmen heftige
Winde über
das ganze Land und treiben die
Wolken von Ort zu Ort,
um das Wasser zuverteilen. Wenn nach dem Sommer das
Wasser dringend benötigt wird, sind die Wolken
wie ein
reicher Mann, der in Zeiten der
Not sein Geld verteilt,
auch wenn er dabei all seine Mittel
erschöpft. Ebenso
erschöpfen sich die Wolken, um das Wasser auf der Erdoberfläche zuverteilen.
Von Maharaja Dasaratha, dem Vater Sri Ramacandras,
heißt es, daß er, wenn er mit seinen Feinden kämpfte, wie
ein Ackersmann auf sie
losging, der die unnützen
Pflanzen und Bäume ausreißt. Und
wenn Not herrschte,
pflegte er Geld zu verteilen wie
eine Wolke den Regen.
Die Wolken verteilen den Regen so
großzügig, daß man
dies mit der Spendenverteilung eines reichen, freigebigen
Mannes vergleichen kann. Sie vergießen
das Wasser so
reichlich, daß der Regen selbst auf
Felsen, Berge, Seen
und Meere fällt, wo Wasser überhaupt nicht nötig ist. Es
ist wie mit einem
wohltätigen Menschen, der seine
Schatzkammer zur Verteilung freigibt und
nicht lange
unterscheidet, ob die Spende benötigt wird oder nicht. Er
verschenkt mit vollen Händen.
Vor dem Regen ist die gesamte
Erdoberfläche fast
aller Energien beraubt
und bietet einen mageren,
trostlosen Anblick; doch nach dem
Regenfall erblüht die
Erde in frischem Grün und wird
sichtlich gesund und
kräftig. Hierzu paßt der Vergleich von
einem Menschen,
der sich große Entbehrungen auferlegt hat, um sich einen
materiellen Wunsch zu
erfüllen. Das Erblühen der
Vegetation nach der Regenzeit wird
mit der Erfüllung
materieller Wünsche verglichen. Wenn ein
Land einer
unerwünschten Regierung unterworfen ist,
nehmen die
Bürger und die Parteien oftmals
schwere Anstrengungen
und Entsagungen auf sich, um über die Regierung Herr zu
werden, und wenn sie Erfolg haben,
erfreuen sie sich
blühender Umstände
- aufgrund der
großzügigen
Gehälter, die sie sich selbst
gewähren. Auch das ist mit
dem Aufblühen der Vegetation während
der Regenzeit
vergleichbar. Im Grunde
sollte man sich schwere
Entsagungen und Bußen nur auferlegen,
um spirituelles
Glück zu erlangen. Das Srimad-Bhagavatam
rät uns,
tapasya, oder Entsagungen, nur
anzunehmen, wenn sie
förderlich sind, den Höchsten Herrn zu
erkennen. Wenn
man im hingebungsvollen Dienst
Entsagungen auf sich
nimmt, erweckt man sein spirituelles
Leben wieder, und
sowie man wieder zum spirituellen Leben erwacht, erfreut
man sich unbegrenzter spiritueller
Glückseligkeit. Aber
wie in der Bhagavad-gita erklärt wird, sind die Ergebnisse
von Opfern und Entsagungen, die man sich auferlegt, um
ein materielles Ziel zu erreichen,
vergänglich, und sie
werden nur von
weniger intelligenten Menschen
angestrebt.
Während der Regenzeit kann man am
Abend viele
Glühwürmchen
beobachten, die
die Baumwipfel
umschwirren und wie kleine Lichter glitzern. Die großen
Leuchtkörper des Himmels wie die Sterne und der Mond
indessen sind nicht sichtbar. Ebenso
treten im Zeitalter
des Kali in zunehmendem Maße Atheisten
und andere
Scharlatane in den Vordergrund,
wohingegen Menschen,
die die vedischen Prinzipien befolgen
und um spirituelle
Befreiung bemüht sind,
praktisch ein Schattendasein
führen müssen. Dieses Zeitalter, das
Kali-yuga, wird mit
der wolkigen Jahreszeit der Lebewesen
verglichen. In
diesem Zeitalter ist das wirkliche
Wissen durch den
Einfluß des materiellen
Fortschritts der Zivilisation
verdeckt. Die
billigen Spekulanten,
Atheisten und
Erfinder sogenannter religiöser Prinzipien
treten hervor
wie die
Glühwürmchen im
Dunkeln, wohingegen
Menschen, die strikt den vedischen
Prinzipien und den
Anweisungen der Schriften folgen, von
den Wolken
dieses Zeitalters verhüllt werden. Die
Menschen sollten
lernen, die wirklichen
Lichtquellen am Himmel, die
Sonne, den Mond und die Sterne, zu nutzen, statt sich mit
dem Licht der
Glühwürmchen zufriedenzugeben. Im
Grunde kann
nämlich das
Glühwürmchen in der
Dunkelheit gar kein
Licht spenden. Wie sich
die
Wolkendecke manchmal selbst während der
Regenzeit
öffnet, so daß der Mond, die Sterne oder die Sonne sichtbar werden, so bieten sich auch im
Kali-yuga manchmal
günstige Gelegenheiten. Die
vedische Bewegung Sri
Caitanyas - die Verbreitung des
Chantens des Hare-Krsna-mantra - ist als
eine solche Gelegenheit zu
verstehen. Menschen, die aufrichtig darum
bemüht sind,
das wirkliche Licht zu finden, sollten
diese Bewegung
nutzen, statt sich vom Licht
mentaler Spekulanten und
Atheisten verblenden zulassen.
Wenn es nach dem ersten Regenfall
in den Wolken
donnert, fangen alle Frösche an zu
quaken, genau wie
Schüler plötzlich wieder beginnen, in
ihren Büchern zu
lesen. Die Schüler müssen im
allgemeinen frühmorgens
aufstehen. Aber sie stehen gewöhnlich
nicht von allein
auf, sondern nur, wenn
in dem Tempel oder dem
Schulgebäude, in dem sie leben,
eine Glocke ertönt. So
werden sie an die Anordnung des
spirituellen Meisters
erinnert, und sie stehen augenblicklich auf und setzen sich
nach Erledigung ihrer morgendlichen Pflichten nieder, um
die Veden zustudieren oder vedische mantras zu chanten.
Jeder schläft in der Dunkelheit des
Kali-yuga, und nur
wenn ein großer acarya
auftritt, wenden sich die
Menschen auf seinen Aufruf hin dem Studium der Veden
zu, um wirkliches Wissen zu erwerben.
Während der
Regenzeit füllen sich viele kleine Teiche, Seen und Bäche
mit Wasser, die den Rest des
Jahres über ausgetrocknet
sind. Ähnlich verhält es sich mit
den materialistischen
Menschen: Sie sind ausgetrocknet, doch manchmal, wenn
es ihnen gelungen ist,
etwas sogenannten Reichtum
anzuhäufen - ein Haus, eine Familie
oder ein kleines
Bankkonto -, scheinen sie aufzublühen,
doch bald schon
versiegen ihre Quellen wieder, und
sie trocknen aus wie
die kleinen Bäche und Teiche. Der
Dichter Vidyapati
sagte einmal, daß man, umgeben von Freunden, Familie,
Kindern, Frau usw.,
sicherlich eine gewisse Freude
erfahren könne, aber diese Freude sei mit einem Wassertropfen in der Wüste zuvergleichen. Jeder sehnt sich nach
Glück, ebenso wie sich in der
Wüste jeder nach Wasser
sehnt. Wenn man in der Wüste
einen Tropfen Wasser
erhält, handelt es sich dabei natürlich
um Wasser, doch
was ist schon ein Tropfen? Wir
sehnen uns in unserem
materiellen Leben nach einem Ozean des Glücks, aber in
Form von Gesellschaft, Freunden und
weltlicher Liebe
erhalten wir nicht mehr als einen unbedeutenden Tropfen
Wasser. Im materiellen
Leben können wir niemals
zufrieden werden, ebensowenig wie die
kleinen Bäche,
Seen und Teiche während der
Trockenzeit mit Wasser
gefüllt werden können.
Durch den Regenfall erhalten das
Gras, die Bäume
und alle übrigen Pflanzen eine
kräftige grüne Farbe.
Manchmal läßt sich eine gewisse Art rötlicher Insekten in
Schwärmen auf dem Gras nieder, und
wenn in dem
Gemisch aus
Grün und
Rot dann
noch die
schirmähnlichen Pilze auftauchen, verändert sich das Bild
der Landschaft völlig,
gleich einem Menschen, der
plötzlich zuReichtum gelangt. Zu dieser Zeit werden die
Bauern sehr glücklich, da sie ihre
Felder voller Getreide
sehen, wohingegen die Kapitalisten, die solche Vorgänge
niemals als das Wirken
einer übernatürlichen Kraft
anerkennen wollen, unglücklich werden,
weil sie Angst
vor den Konkurrenzpreisen haben. In
einigen Teilen der
Welt hindern gewisse Kapitalisten, die ein
hohes Amt in
der Regierung bekleiden,
die Bauern daran, zu viel
Getreide zu produzieren, weil sie nicht
wissen, daß alles
Getreide in Wirklichkeit von der Höchsten Persönlichkeit
Gottes zur Verfügung gestellt wird.
Wie wir aus den
Veden erfahren, versorgt
die Höchste Persönlichkeit
Gottes die gesamte Schöpfung (eko bahunam yo vidadhati
kaman). Er sorgt also für alles,
was die Lebewesen
benötigen. Wenn die Bevölkerung anwächst,
obliegt es
dem Höchsten Herrn, sie mit Essen
zu versorgen. Aber
Atheisten und Schurken
sind gegen eine überreiche
Produktion von Getreide - ganz
besonders, wenn ihr
Geschäft dabei zu kurz kommen könnte.
Während der Regenzeit werden alle
Lebewesen auf
dem Lande, in der Luft und im
Wasser erfrischt, gleich
jemandem, der sich dem transzendentalen
liebevollen
Dienst des Herrn zuwendet. Das
haben wir bei unseren
Schülern in der
Internationalen Gesellschaft für
Krischna-Bewußtsein praktisch erfahren können.
Bevor
sie Gottgeweihte wurden, machten sie
einen unsauberen
Eindruck, obwohl sie von Natur aus wohlgestaltet waren.
Weil sie nichts vom Krsna-Bewußtsein wußten, sahen sie
ungepflegt und heruntergekommen aus, doch nachdem sie
sich dem Krsna-Bewußtsein zugewandt
hatten, besserte
sich ihre Verfassung,
und weil sie die
Regeln und
Vorschriften befolgen,
haben sie ihre
körperliche
Ausstrahlung zurückgewonnen. Wenn sie in safranfarbene
Gewänder gekleidet sind und tilaka
auf der Stirn tragen,
mit der Gebetskette in der Hand und tulasi-Perlen um den
Hals, sehen sie aus, als kämen sie direkt aus Vaikuntha.
Wenn die Flüsse in der Regenzeit
anschwellen und
sich in die Ozeane und Meere ergießen, scheinen sie den
Ozean aufzuwühlen. Ähnlich wird ein
Mensch, der sich
mit mystischen yoga-Vorgängen
befaßt, jedoch im
spirituellen Leben nicht sehr fortgeschritten ist, leicht von
sexuellen Wünschen erregt. Hohe Berge dagegen bleiben
unberührt, auch wenn sie von
Regengüssen überschüttet
werden, und
ebenso ist ein
Mensch, der im
Krsna-Bewußtsein fortgeschritten ist, selbst
durch größte
Schwierigkeiten nicht in Verwirrung zubringen, denn jemand, der spirituell
fortgeschritten ist, sieht jeden
widrigen Umstand als die Barmherzigkeit
des Herrn an,
und auf diese Weise qualifiziert er
sich, das spirituelle
Königreich zuerreichen.
In der Regenzeit werden manche
Straßen nur selten
benutzt, und deshalb
werden sie von hohem
Gras
überwuchert. Das gleiche geschieht mit einem brahmana,
der nicht regelmäßig die in den Veden
vorgeschriebenen
Reinigungsmethoden studiert und praktiziert
— er wird
von dem hohen Gras mayas überdeckt. In diesem Zustand
vergißt er seine wesenseigene Identität, seine Position als
ewiger Diener der Höchsten Persönlichkeit
Gottes. Weil
ein solcher brahmana durch dieses jahreszeitlich bedingte
wuchernde Gras mayas vom rechten
Pfad abgebracht
wird, identifiziert er sich mit den Vorspiegelungen mayas
und erliegt der Illusion. So
vergißt er sein spirituelles
Leben.
Während der Regenzeit ist es oft
so, daß zunächst in
einer bestimmten Wolkengruppe Blitze
aufleuchten und
unmittelbar darauf in einer anderen.
Dieses Phänomen
wird mit einer lustvollen Frau verglichen, die ihren Geist
nicht auf einen bestimmten Mann
fixieren kann. Die
Wolke wird mit einem Mann mit
guten Eigenschaften
verglichen, denn sie läßt Regen
niedergehen und ernährt
dadurch viele Menschen; ebenso ernährt ein tugendhafter
Mann viele
Lebewesen, wie
zum Beispiel seine
Familienangehörigen oder
die Arbeiter in
seinem
Geschäft. Doch sein ganzes Leben
kann ruiniert werden,
wenn sich seine Frau von ihm
scheiden läßt. Wenn der
Familienvater in Schwierigkeiten gerät, wird die gesamte
Familie zerfallen. Die Kinder gehen aus
dem Haus, oder
das Geschäft wird
geschlossen — alles
wird davon
betroffen. Deshalb lautet die Regel, daß eine Frau, die im
Krsna-Bewußtsein Fortschritte machen möchte,
friedvoll
mit ihrem Ehemann zusammenleben soll und daß sich das
Paar unter keinen Umständen trennen
darf. Mann und
Frau sollten ihr Geschlechtsleben beherrschen
und ihren
Geist ins Krsna-Bewußtsein vertiefen, so
daß ihr Leben
erfolgreich sein kann. In der
materiellen Welt ist es nun
einmal so, daß ein Mann eine Frau braucht und eine Frau
einen Mann. Aber wenn sie einmal
zusammen sind,
sollten sie einträchtig im
Krsna-Bewußtsein leben und
nicht unstet wie die Blitze sein, die von einer Wolke zur
anderen wechseln.
Manchmal tritt neben dem rollenden
Donnern der
Wolken auch ein Regenbogen auf, der
wie ein Bogen
ohne Sehne am Himmel steht. Der
Bogen hat eine geschwungene Form, weil zwischen seinen
beiden Enden
eine Sehne gespannt ist; aber der
Regenbogen wird von
keiner Sehne gespannt,
und dennoch steht er so
majestätisch am Himmel. Ebenso erscheint
die Höchste
Persönlichkeit Gottes in der materiellen
Welt wie ein
gewöhnlicher Mensch, ohne
jedoch von materiellen
Bedingungen abhängig zu sein. In der Bhagavad-gita sagt
der Herr, daß Er durch Seine innere Energie erscheint, die
nicht durch die äußere Energie gebunden ist. Was für das
gewöhnliche Lebewesen Gebundenheit ist, ist Freiheit für
die Persönlichkeit Gottes. In der
Regenzeit ist der Mond
meistens von Wolken verdeckt und
wird nur ab und zu
sichtbar. Zuweilen scheint sich der Mond mit den Wolken
zu bewegen, aber in Wirklichkeit bleibt
der Mond an
seinem Ort; nur weil sich die
Wolken bewegen, scheint
sich auch der Mond
zu bewegen. Ebenso wird die
ursprüngliche
spirituelle
Ausstrahlungskraft eines
Lebewesens, wenn es sich mit den
Bewegungen der
materiellen Welt identifiziert, von
Illusion verdeckt, so
daß es denkt, es bewege sich
mit dem Ablauf der
materiellen
Handlungen
durch verschiedene
Lebenssituationen. Dies
ist auf das
falsche Ego
zurückzuführen, das die Trennungslinie
zwischen dem
spirituellen und dem materiellen Dasein bildet, genauwie
die sich bewegende Wolke die
Trennungslinie zwischen
dem leuchtenden Mond und der Dunkelheit bildet. Wenn
die Pfauen zu Beginn der Regenzeit die ersten Wolken am
Himmel erblicken, beginnen sie vor Freude zu tanzen. Sie
können mit Menschen
verglichen werden, die vom
materialistischen Leben völlig zermürbt
sind; wenn es
ihnen jedoch gelingt, die Gemeinschaft von jemandem zu
finden, der im
liebenden hingebungsvollen Dienst
beschäftigt ist, dann werden sie von neuem Leben erfüllt
wie die Pfauen, die zu tanzen
anfangen. Wir haben dies
praktisch gesehen, denn viele unserer
Schüler waren,
bevor sie zum
Krsna-Bewußtsein kamen, leer und
verdrießlich, aber in der Gemeinschaft von Gottgeweihten
tanzen sie nun wie jubilierende Pfauen.
Die Pflanzen und Bäume wachsen, indem
sie Wasser
aus dem Boden ziehen. Ebenso ist es mit einem Asketen,
der ein entsagungsvolles, trockenes Leben führt. Wenn er
nach der Beendigung seiner Askese
das Resultat erhält,
beginnt er ein Leben der
Sinnenfreude zu genießen, mit
Familie, Gesellschaft, Liebe, Haushalt
usw. Manchmal
kann man beobachten, wie Kraniche
und Enten an den
Ufern von Seen und Flüssen
unermüdlich umhergehen,
obwohl der Boden von schlammigem Abfall und dornigen
Sträuchern bedeckt ist. Ebenso beharren Haushälter ohne
Krsna-Bewußtsein trotz aller
Unbequemlichkeiten auf
ihrem Dasein im
materiellen Leben.
Weder im
Familienleben noch in irgendeiner anderen Art des Lebens
kann man ohne Krsna-Bewußtsein vollkommen glücklich
sein. Srila Narottama dasa Thakura bittet daher
in einem
seiner
Gebete
darum,
immer mit
jemandem
zusammensein zu dürfen — sei es ein Haushälter oder ein
sannyasi —, der im transzendentalen
liebevollen Dienst
des Herrn tätig ist und ständig
den Heiligen Namen Sri
Caitanyas anruft. Für
den Materialisten werden die
Lebensumstände in dieser
Welt immer bedrohlicher,
wohingegen für einen Menschen im
Krsna-Bewußtsein
alles glückverheißend erscheint.
Die Erdwälle, die die
Äcker umgeben, brechen
manchmal infolge starker Regengüsse. In ähnlicher Weise
durchbricht die unautorisierte Propaganda
der Atheisten
im Zeitalter des Kali
die Gesetze der vedischen
Anweisungen. Dadurch sinken die Menschen
allmählich
zur Gottlosigkeit herab. In der Regenzeit spenden die vom
Wind getriebenen Wolken
reichlich Wasser, das so
willkommen ist wie Nektar. Wenn die
Befolger der
Veden, die brahmanas, reiche Männer
wie Könige und
wohlhabende Kaufleute
dazu anregen, bei großen
Opferungen Spenden zugeben, ist die Verteilung solchen
Reichtums ebenfalls nektarhaft. Die vier
Gruppen der
menschlichen Gesellschaft, nämlich
brahmanas, ksa-
triyas, vaisyas und sudras, sind dazu bestimmt, in Frieden
zusammenzuleben und zusammenzuarbeiten. Dies ist nur
möglich, wenn sie von erfahrenen
vedischen brahmanas
geführt werden, die Opfer durchführen und den Reichtum
gerecht verteilen.
Der Wald von Vrndavana war durch
die Regenfälle
noch herrlicher geworden und hing
voller reifer Datteln,
Mangos, Brombeeren und anderen Früchten. Die Höchste
Persönlichkeit Gottes, Sri
Krsna, und Seine jungen
Freunde sowie Balarama betraten den
Wald, um sich an
der Frische der neuen Jahreszeit zu
erfreuen. Die Kühe
wurden, da sie so
junges, saftiges Gras zu
fressen
bekamen, überaus kräftig, und ihre
Euter waren prall
gefüllt. Wenn Krsna sie bei ihren Namen rief, kamen sie
voller Zuneigung sofort zu Ihm gelaufen,
und in ihrer
Freude floß ihnen Milch aus den Eutern. So zog Sri Krsna
voller Vergnügen durch den beim
Govardhana-Hügel
gelegenen Wald von Vrndavana. Am
Ufer der Yamuna
sah Er, daß die Bäume mit
Bienennestern geschmückt
waren, aus denen Honig tropfte. Am
Govardhana-Hügel
gab es viele Wasserfälle, deren liebliches Rauschen Krsna
hören konnte, wenn Er in die
Höhlen des Hügels hineinschaute. Als die Regenzeit noch
nicht ganz vorüber
war, sondern sich erst allmählich in den Herbst wandelte,
setzten sich Krsna und Seine
Gefährten — besonders
wenn es im Wald regnete — unter einen Baum oder in die
Höhlen des Govardhana-Hügels und genossen
es, die
reifen Früchte zu essen und sich
mit großem Vergnügen
zu unterhalten. Wenn Sich Krsna und
Balarama den
ganzen Tag über im Wald aufhielten,
ließ Ihnen Mutter
Yasoda Früchte, Süßigkeiten und mit Joghurt vermischten
Reis bringen. Krsna setzte Sich dann zum Essen auf einem
flachen Felsen am Ufer der Yamuna nieder, und während
Krsna, Balarama
und Ihre
Freunde gemeinsam
schmausten, beobachteten sie
die Kühe, Kälber und
Stiere. Die Kühe schienen wegen
ihrer schweren Euter
vom Stehen ermüdet zu sein, doch
wenn sie sich dann
niederließen und das Gras wiederkäuten,
wurden sie
wieder fröhlich, und auch Krsna
freute Sich bei ihrem
Anblick. Er war stolz auf die
Schönheit des Waldes, die
nichts anderes als die
Manifestation Seiner eigenen
Energie war.
Bei solchen Gelegenheiten
liebte es Krsna, das
besondere Wirken der Natur während
der Regenzeit zu
preisen. In der Bhagavad-gita heißt es, daß die materielle
Energie, die Natur, in ihrem Wirken nicht unabhängig ist.
Die Natur bewegt sich unter der Oberaufsicht
Krsnas. In
der Brahma-samhita wird
gesagt, daß die materielle
Natur, Durga, sich wie der Schatten
Krsnas verhält. Die
materielle Natur gehorcht jedem Befehl, der ihr von Krsna
erteilt wird. Daher wurde auch die
besondere Schönheit
der Natur zur Regenzeit nach den
Anweisungen Krsnas
geschaffen. Schon bald wurden die
Bäche, Teiche und
Seen sehr klar und
erquicklich, und überall wehten
erfrischende Winde — es war Herbst.
Der Himmel war
von allen Wolken gänzlich reingefegt
und hatte seine
natürliche blaue Farbe
zurückerhalten. Der blühende
Lotos im klaren Wasser
des Waldes glich einem
Menschen, der von der Stufe des
yoga heruntergefallen
war, aber nun im wiedergewonnenen
spirituellen Leben
aufblüht.
Mit der Ankunft des Herbstes
entfaltet alles seine
natürliche Schönheit. Ebenso wird ein Materialist, der sich
dem spirituellen Leben im
Krsna-Bewußtsein zuwendet,
so rein wie der Himmel und
das Wasser im Herbst. Der
Herbst verjagt die grollenden Gewitterwolken am Himmel
und reinigt das Wasser von
allen Verschmutzungen.
Selbst der aufgeweichte,
schlammige Erdboden wird
wieder rein. Ebenso
wird jemand, der sich
dem
Krsna-Bewußtsein zuwendet,
sofort innerlich wie
äußerlich von allen Unreinheiten befreit. Krsna ist deshalb
als Hari bekannt.
Hari bedeutet
"derjenige, der
fortnimmt". Krsna nimmt
sehr schnell alle unreinen
Gewohnheiten von einem
Menschen, der sich dem
Krsna-Bewußtsein zuwendet. Die Wolken des
Herbstes
sind von weißer Farbe, denn sie
führen kein Wasser mit
sich. Ebenso wird ein Mann in
Entsagung, der von aller
Familienverantwortung — wie die Erhaltung
von Haus,
Frauund Kindern — befreit ist und sich vollkommen dem
Krsna-Bewußtsein weiht, von allen Sorgen frei und sieht
so weiß aus wie die Wolken im
Herbst. Im Herbst geschieht es manchmal, daß von der
Höhe des Hügels
Wasserfälle mit klarem Wasser
niederstürzen, und dann
wieder gibt es Zeiten,
wo sie versiegen. Ebenso
verschenken die großen
Heiligen manchmal reines
Wissen, und ein anderes Mal
schweigen sie. Die kleinen
Teiche, die sich während der Regenzeit mit Wasser gefüllt
haben, trocknen im Herbst allmählich
aus. Die winzigen
Wassertiere, die in den Teichen leben, merken nicht, daß
sich ihre Anzahl mit jedem Tag
verringert. Sie gleichen
materialistischen Menschen, die ebenfalls
nicht sehen
können, daß sich ihr Leben mit
jedem Tag verkürzt.
Solche Menschen sorgen sich nur um
die Erhaltung von
Kühen, Besitz, Kindern, Frau,
Gesellschaft und Freundschaften. Wie die
kleinen Wassertiere wegen der
sengenden Hitze und dem Versiegen
des Wassers in
qualvolle Not geraten, so sind auch Menschen mit unbe-
herrschten Sinnen immer unglücklich,
weil sie nicht
imstande sind, das
Leben zu genießen
und ihre
Familienmitglieder zu erhalten. So wie
die schlammige
Erde im Herbst
allmählich austrocknet
und das
frischgewachsene Gras zu verdorren beginnt,
so versiegt
bei einem Menschen, der sich dem
Krsna-Bewußtsein
zugewandt hat,
allmählich das
Verlangen nach
Familiengenuß.
Wenn der Herbst ins Land zieht, wird das Meer ruhig
und sanft, so daß es einem
Menschen gleicht, der die
Stufe der Selbstverwirklichung erlangt hat und nicht mehr
von den drei Erscheinungsweisen der
materiellen Natur
verwirrt wird. Im
Herbst stauen die
Bauern das
Regenwasser auf den Feldern, indem
sie starke Erdwälle bauen, so daß das Wasser nicht
von den Feldern fließen
kann. Es besteht kaum Aussicht auf neue Regenfälle, und
deshalb gehen sie mit dem Wasser,
das sich auf den
Feldern angesammelt hat, sorgsam um.
Ebenso geht ein
Mensch, der auf dem Pfad
der Selbstverwirklichung
fortgeschritten ist, mit seiner Energie sorgsam um, indem
er seine Sinne beherrscht. Es wird
empfohlen, nach dem
fünfzigsten Lebensjahr dem Familienleben zu
entsagen
und die Energie des Körpers für
den Fortschritt im
Krsna-Bewußtsein aufzusparen.
Solange man nicht
imstande ist, die Sinne
zu beherrschen und sie im
transzendentalen liebevollen
Dienst Mukundas zu
gebrauchen, kann man unmöglich Befreiung erlangen.
Im Herbst verbreitet die Sonne tagsüber eine glühende
Hitze, nachts aber werden die Menschen durch den klaren
Mondschein von der Beschwerlichkeit des
Tages erlöst.
Wenn ein Mensch bei Mukunda, oder
Krsna, Zuflucht
sucht, kann er von aller
Beschwerlichkeit erlöst werden,
die auf seiner fälschlichen Identifizierung des Körpers mit
dem Selbst beruht. Mukunda, oder
Krsna, ist auch die
Quelle des Trostes für die Mädchen von Vrndavana. Die
Mädchen von Vrajabhumi leiden
ständig unter dem
Schmerz der Trennung von Krsna,
doch wenn sie in der
mondhellen Herbstnacht mit Krsna zusammenkommen,
wird auch ihr Leid gestillt. Wenn
der Himmel nachts
wolkenlos und klar ist, leuchten
die Sterne in voller
Schönheit. In ähnlicher Weise wird
ein Mensch, der
wirklich im Krsna-Bewußtsein gefestigt
ist, von allen
Verunreinigungen befreit, und seine Schönheit kommt der
der Sterne am herbstlichen Himmel gleich. Die vedischen
Schriften schreiben
zwar karma in
Form von
Opferdarbringungen vor, doch ihre Schlußfolgerung wird
in der Bhagavad-gita folgendermaßen
definiert: Wenn
man das Ziel der Veden gründlich studiert und verstanden
hat, muß man sich dem Krsna-Bewußtsein zuwenden. Aus
diesem Grunde ist das reine Herz eines Gottgeweihten im
Krsna-Bewußtsein mit dem klaren Himmel
des Herbstes
vergleichbar. Im Herbst erstrahlen der
Mond und die
Sterne am klaren Himmel in besonders hellem
Licht. Sri
Krsna erschien am
Himmel der Yadu-Dynastie, und
umgeben von den Angehörigen der Yadu-Dynastie, glich
Er genau dem von Sternen umringten Mond. Wenn in den
Gärten der Wälder die Blumen blühen, wehen erfrischend
würzige Lüfte über das Land und lassen die Menschen die
Leiden der Sommer- und Regenzeit
vergessen. Leider
jedoch konnten die gopis in solchen
kühlen Winden
keinen Trost finden, denn ihre Herzen weilten bei Krsna.
Die meisten Menschen erfreuten sich
an diesen milden
Herbstwinden, nur die gopis konnten es nicht, da sie nicht
von Krsna umarmt wurden.
Mit dem Einzug des Herbstes werden
die meisten
weiblichen Tiere,
wie Kühe,
Hirschkühe und
Vogelweibchen, trächtig, weil zu dieser
Jahreszeit der
Paarungstrieb der Männchen besonders
stark ist. Dies
wird mit den Transzendentalisten
verglichen, die durch
die Gnade des Herrn mit der Erfüllung ihres Lebenszieles
gesegnet werden. Srila Rupa Gosvami
lehrt in seinem
Upadesamrta hingebungsvollen
Dienst mit großer
Begeisterung, Geduld und Überzeugung zu
praktizieren,
die Regeln und Regulierungen einzuhalten,
sich von
materieller Verunreinigung frei zu halten und
immer in
der Gemeinschaft von Gottgeweihten zu
bleiben. Durch
das Befolgen dieser Prinzipien wird
man mit Sicherheit
das ersehnte Ergebnis
des hingebungsvollen Dienens
erlangen. Ein Gottgeweihter,
der mit Geduld den
regulierenden Prinzipien des hingebungsvollen
Dienens
folgt, wird zu gegebener Zeit das
Ergebnis erhalten, so
wie der Wunsch der Weibchen erfüllt
wird, indem sie
trächtig werden.
Im Herbst sprießen die Lotosblumen auf
den Seen in
großer Zahl, weil zu dieser
Zeit keine Lilien mehr
wachsen; sowohl die Lilien als auch die Lotosse wachsen
durch den Sonnenschein, aber die
glühende Sonne des
Herbstes erlaubt es nur den
Lotosblumen zu blühen.
Dieses Beispiel trifft auf die Situation eines Landes zu, in
dem der König oder die Regierung
mit starker Hand
regiert: Üble Elemente wie Räuber und Verbrecher haben
keine Möglichkeit, sich zu entwickeln,
und weil die
Bürger darauf vertrauen
können, daß sie nicht
von
Verbrechern bedroht werden, gedeiht die Gesellschaft zur
Zufriedenheit aller. Die sengende
Herbstsonne wird mit
der starken Regierung verglichen, die
Lilien mit den
Räubern und Verbrechern und die
Lotosblumen mit den
zufriedenen Bürgern. Während des Herbstes
füllen sich
die Felder mit reifem
Getreide; dann bringen die
Menschen mit großer Freude die
Ernte ein und begehen
verschiedene Zeremonien,
wie zum Beispiel
das
Navanna-Opfer, bei dem der Höchsten
Persönlichkeit
Gottes frischgeerntetes Getreide dargebracht
wird. Das
frische Getreide wird
zuerst in den verschiedenen
Tempeln den Bildgestalten Gottes
geopfert, und dann
werden alle Menschen eingeladen, Süßreis
zu essen, der
aus dem Reis dieser Ernte zubereitet wurde. Es gibt noch
andere religiöse Zeremonien und
Verehrungsriten, vor
allem in Bengalen, wo die größte dieser Zeremonien, die
Dura-puja, abgehalten wird.
Wegen der Anwesenheit der Höchsten
Persönlichkeit
Gottes, Krsna und Balarama, war der Herbst in Vrndavana
damals besonders schön. Mit dem
Einzug des Herbstes
war es der Kaufmannsklasse, dem königlichen Stand und
den großen Weisen wieder möglich,
umherzureisen, um
ihre jeweiligen Ziele zu erreichen. In
ähnlicher Weise
erreichen auch die Transzendentalisten, wenn sie aus der
Gefangenschaft des materiellen Körpers
befreit werden,
ihr ersehntes Ziel. Während der
Regenzeit können die
Kaufleute nicht von einem Ort zum
anderen ziehen und
verzeichnen deshalb auch keine Gewinne. Die Mitglieder
des königlichen
Standes können
keine Reisen
unternehmen, um Steuern einzuziehen, und
auch die
Heiligen, die umherreisen müssen, um
transzendentales
Wissen zu predigen, werden durch die
Regenzeit in der
Ausübung ihrer Pflicht behindert. Wenn
aber der Herbst
kommt, verlassen sie alle den Ort,
an den sie gebunden
waren. Was nun den Transzendentalisten betrifft — seier
ein jnani, ein yogi oder ein Gottgeweihter —, so kann er
sich nicht wirklich des Ergebnisses
seines spirituellen
Fortschritts erfreuen, solange er einen materiellen Körper
hat. Aber sowie beim Tod der
Körper aufgegeben wird,
geht derjenige, der ein
jnani ist, in die
spirituelle
Ausstrahlung des Herrn ein, der yogi begibt sich auf einen
der verschiedenen
höheren Planeten,
und der
Gottgeweihte erreicht den Planeten des
Höchsten Herrn,
Goloka Vrndavana, oder die Vaikunthas und genießt dort
sein ewiges spirituelles Leben.
Hiermit
enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum 20. Kapitel des Krsna-Buches:
"Herbst in Vrndavana".